Cadillac ATS-V
Der Cadillac ATS-V ist eins der brachialsten Fahrzeuge die ich bisher gefahren bin! Vor etwas mehr als einem Monat hatte ich einen traumhaften Cadillac an meiner Seite, der mich einige Tage begleitete. Auf diese Kooperation bin ich wirklich besonders stolz, da die Marke Cadillac für mich etwas Besonderes ist/war. Ich werde diese Marke immer mit meinem ersten Besuch und meinem ersten Auto dass ich in den USA gefahren bin, verbinden. Das sind Eindrücke bzw. Erinnerungen die einem keiner mehr nehmen kann. Daher war ich um so glücklicher als der Deal mit Cadillac stand und ich das Datum wusste als mit der ATS-V geliefert wurde.
Mein erster Eindruck als ich ihn das erste Mal in echt sah? Große Augen, offener Mund und riesige Vorfreude auf das was da kommen sollte. Denn der satte Sound den der V6 von sich gab, der war schon ziemlich beeindruckend. Mit seinen 3,6 Litern Hubraum und den daraus entstehenden 470PS war der Cadillac ohne Zweifel sehr gut motorisiert. Ganz spannend war noch, der ATS-V hatte Heckantrieb. Das nur so als kleine Randnotiz. Die von euch, die schon mal mit einem stark motorisierten Auto mit Heckantrieb gefahren sind, wissen jetzt worauf ich anspiele 😉
Hier ein paar Fakten zum Fahrzeug:
Cadillac ATS-V
Quelle: www.cadillac.de
Ab 69.900€ zu kaufen.
Ich fange mal ganz am Anfang an. Habt ihr schon mal in einem amerikanischen Auto gesessen oder seid darin mitgefahren? Wenn nicht, dann müsst ihr das unbedingt mal tun. Wir Deutsche haben mit unseren Premium-Herstellern Audi, BMW und Mercedes einen sehr hohen Anspruch an alles was das Fahrzeug betrifft. Sei es die Verarbeitung außen oder innen, die Geräuschkulisse im Stand und beim Fahren, das Fahrverhalten bei Trockenheit oder Nässe, das Schalten des Getriebes und und und…
Wir Deutsche sind da sehr penibel und ich will fast sagen perfektionistisch veranlagt. Das hat natürlich viele Vorteile! ABER, es macht ein Auto auch „langweilig“. Denn mit all der Perfektion ist das wirkliche Fahrerlebnis weg. Versteht mich nicht falsch: ich liebe deutsche Autos und wie sie funktionieren, was sie einem alles an Technik bieten und wie sie einem damit das Fahren erleichtern. Ohne Zweifel, da macht uns keiner etwas vor. Um aber noch mal auf das ABER zurück zu kommen!
ABER, der Cadillac fordert genau das, was uns unsere Autos nicht mehr geben. Man muss wirklich „arbeiten“ hinterm Lenkrad! Kein aufs hundertstel genauer Schaltvorgang, keine perfekte Traktionskontrolle, keine zu 100% präzise Servolenkung, keine spezial „Helferlein“ die einem das Fahren wirklich erleichtern. Im Cadillac muss man, so meine Meinung, ein guter Autofahrer sein um die Leistung des Fahrzeugs sicher auf die Straße zu bringen. Und das meine ich absolut nicht negativ, ganz im Gegenteil. Jedes mal wenn ich in den ATS-V einstieg bekam ich ein Lächeln ins Gesicht weil ich mich schon auf die Fahrt freute. Dazu aber später mehr.
Das Cockpit war simpel aber gut aufgebaut. Alles war selbsterklärend, aber den Start-Knopf suchte man einen kleinen Moment. Die Verarbeitung im Innenraum war durchgehend gut, aber doch etwas unter dem Niveau deutscher Autohersteller in diesem Preissegment; und das trotz feinem Wildleder, Kohlefaserteilen und weichem Leder oder Kunstleder. Was mir besonders gut gefiel waren die Schalensitze die im ATS-V verbaut waren. Sie boten einen super halt und waren dazu noch sehr komfortabel. Das Touchdisplay reagierte sehr fein und die Bedienung klappte reibungslos. Der einzige Wermutstropfen war der etwas „unschöne“ und für die heutige Zeit altmodische Tacho. Da hätte sich Cadillac etwas mehr Mühe geben können. Ansonsten war alles mit an Bord, was ein Fahrzeug in dieser Preisklasse haben sollte. Alles in Allem, eine runde Sache mit ein bis zwei kleinen Abstrichen in der B-Note.
Kommen wir zum äußeren Erscheinungsbild des Cadillac ATS-V. Was soll ich da großartig zu sagen? Das Fahrzeug spricht schon im Stand für sich selbst. Es strahlt durch seine Form schon eine gewisse Grundschnelligkeit aus die ich bisher nur selten bei andern Autos gesehen hatte. Ebenso sehr interessant war, dass das Front und das Heck des Fahrzeugs beide spitz zusammen liefen. Geht mal um euer eigenes Auto herum und schaut es euch mal genauer an. Denn versteh ihr was ich meine und erkennt den Unterschied. Tolles Design Cadillac, tolles Design.
Die Motorhaube mit den eingelassenen Kohlelaser-Rippen die dem Motor mehr Luft zum Atmen geben sollten. Der Schweller und die Lufteinlässe am Kühlergrill, die 4 Endrohre am Heck die einen klasse Sound von sich gaben, der Heckspoiler den man schon fast als Theke benutzen konnte, alles wirklich perfekt umgesetzt und passend für dieses Fahrzeug. Nicht kleckern sondern klotzen war hier wohl die Devise. Mir gefiel es sehr! Außen gab es nichts was ich auch nur im geringsten hätte ändern wollen.
Limousine mit Rennsport-Charakter
Ich hatte oben ja das Können des Fahrers angehauen und darauf komme ich jetzt mal kurz zurück. Also: bei Trockenheit ist der Cadillac eine richtige Rakete. Einmal das Gaspedal etwas beherzter getreten und schon zog der ATS-V davon. Eine beeindruckend gute Leistung bei einem doch sehr hohen Leergewicht von knapp 1,7 Tonnen. Das Handling war spitze und der Cadillac lies sich präzise um jede Ecke lenken. Der Sound war dezent aber schön hörbar und machte vor allem im hohen Drehzahlbereich extrem Laune. Alles in Allem eine tolle Leistung die der ATS-V ablieferte. Falls es jedoch mal regnen sollte oder die Fahrbahn Nässe aufweisen sollte dann sei höchste Vorsicht geboten! Denn dann war Schluss mit dem easy-handling. Bei einem Tritt aufs Gaspedal kam direkt das Heck um die Ecke und verleitete den ATS-V zu einem Drift. Wenn man ein souveräner Autofahrer ist, dann ist dieses „Feature“ eine ziemlich geniale Sache. Wenn man jedoch der „Normalo“ im Auto ist, dann hatte man ein wirkliches Problem. ESP und ASR griffen zwar ein, aber nur so dezent dass man auch mit Hilfe dieser Helferlein wirklich arbeiten musste um den Cadillac auf der Straße zu halten.
Ich fand es sehr amüsant und der ATS-V und ich fuhren sehr gerne bei Nässe um jegliche Kurven 😉 Meine Freundin fand es allerdings nicht all zu lustig, denn wenn man nicht damit rechnet und das Auto plötzlich ausbricht, dann kann es einem schon mal anders werden. Hand auf´s Herz: als der ATS-V das erste mal ausbrach, da hatte auch ich etwas nassen Schweiß auf der Stirn. Denn einmal kostete der Hobel über 70.000€, zweitens war es nicht mein Fahrzeug und drittens wollte ich niemandem im Straßenverkehr gefährden. Nach dem ersten Quersteher änderte sich meine Fahrweise drastisch und ich wurde zum Schleicher bis ich raus hatte wie ich den ATS-V handeln musste. Und auch hier, verstehe mich nicht falsch, ich fahre immer ordnungsgemäß und achte auf meine Umgebung und die Sicherheit anderer!
Kommen wir zu meinem Fazit bevor ich euch noch ein paar Bilder des ATS-V zeige. Wo fange ich am Besten an? Ich halte es ganz simpel: Der Cadillac ATS-V ist ein absolut tolles Fahrzeug. Diese Optik gepaart mit der kraftvollen Fahrleistung, und das alles für einen wie ich finde sehr fairen Preis! Von seinem technischen Aspekt und der Innenraum Verarbeitung her, könnte er noch ein kleines bisschen aufholen im vergleich zu unseren deutschen Autoherstellern. Aber im Ganzen war auch der Innenraum sehr gut gelungen und man fühlte sich sehr wohl. Features wie das Vibrations-Feedback im Fahrersitz wenn man sich einem Hindernis näherte, oder beim Einparken einem Gegenstand zu nah kam, hatte ich vorher noch nirgends gehabt und fand ich auf Anhieb wirklich klasse. Der Cadillac ATS-V ist ein traumhaftes Auto was einem zeigt, dass man nicht immer mit dem Strom schwimmen muss und sich von der Masse abheben kann.
ATS-V
Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid und euch auch einen ATS-V konfigurieren möchtet, dann könnt ihr das hier machen! Eine Probefahrt mit dem ATS-V kann ich jedem von euch ans Herz legen. Es ist eine Erfahrung die man einmal gemacht haben muss! Denn amerikanische Autos können etwas, dass unsere Autos vergeblich versuchen, cruisen! Damit war´s das von mir und dem Cadillac ATS-V. Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen. Wenn ihr noch Fragen haben solltet schreibt mir ruhig, ich helfe euch gerne weiter. Macht´s gut und bis nächste Woche!