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AMG GT53 @ Milan

Italienische Städte, wer liebt sie nicht? Mailand, Milano oder Milan – ganz egal wie man diese Stadt nennt, sie ist einfach traumhaft schön!

Für ein Fotoshooting für Mercedes-Benz durfte ich nach Mailand fliegen, um dort ein atemberaubendes Kfz der Marke zu fotografieren. Ich war vorher noch nie in Mailand und das Fahrzeug hatte ich auch noch nie gefahren. Somit doppeltes Glück für mich.

Kurz gesagt:

Ich konnte also einmal in eine Stadt reisen, die ich sowieso auf meiner Reise Liste hatte, dufte dort ein Auto fotografieren/fahren, was auch ganz weit oben auf meiner Fahrzeug Liste stand, und dass dann auch noch als Job abhaken! Ihr merkt, es war einfach perfekt!

Köln – Mailand

Es ging sehr früh morgens los in Köln-Bonn am Flughafen, denn ich wollte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich in Mailand haben. Start war um 6:25 und Ankunft in Mailand am Flughafen um 7:50. Von dort aus ging es mit dem Zug rein in die Stadt zum Hotel.

Dieses war zwar nicht direkt im Zentrum gelegen, aber dafür richtig gut. Mit Pool, einer tollen Aussicht auf die Stadt und einer Tiefgarage! Ganz wichtig mit einem Fahrzeug dieser Preisklasse, und vor allem, wegen Italien!

Im Hotel angekommen gab ich erst mal meine Koffer ab, denn check-in war natürlich erst ab Mittag möglich. Ich ließ mir ein Taxi rufen, mit dem ich dann zu dem Ort fuhr, an dem ich den Mercedes abholen sollte. Die Fahrt dorthin war, wie soll ich es ausdrücken, abenteuerlich! Ich dachte zwar, es ist Mailand, und das war es auch, aber die Fahrt dauerte etwas mehr als 45 Minuten bis zum Ziel. Und was soll ich sagen, der Flug von Deutschland nach Italien dauerte gerade mal 1:15 Std.

Italienisches Temperament

Hier merkte man aber wieder direkt das Temperament der Italiener. Regeln auf Straßen sind zwar schön und gut, aber daran halten, naja, nur im seltenen Fall! Fahrspuren gab es zwar, aber aus 2 wurden einfach mal 4 gemacht. Ampeln, ja, waren vorhanden. Aber auch mehr um darauf hinzuweisen, dass man an einer Kreuzung steht und dort ein anderer kommen könnte… Chaos pur! Mir wurde schon etwas anders als mir dann so langsam bewusst wurde, dass ich in wenigen Minuten einen verdammt wertvollen Mercedes durch genau diese Straßen fahren und fotografieren sollte.

Abholung AMG GT53 4-Door

Wow, der erste Moment als ich auf Maximus zuging (ja, so hieß er), fehlten mir die Worte. Ich hatte ihn zwar schon oft in Zeitschriften gesehen und auch schon mal hier und da in Deutschland, aber dann so nah davor zu stehen, mit dem Schlüssel in der Hand, wissend, ihn gleich starten zu dürfen und damit für 2 ganze Tage in Mailand unterwegs zu sein… einfach nur: Wow!

Das Design, der Sound, das Platzangebot, der Stylefaktor und vor allem das, was das Auto ausstrahlt, großartig gemacht Mercedes! Die erste Minute saß ich einfach nur im Auto, atmete den Neuwagengeruch ein, nahm das Lenkrad in die Hand, und genoss das Abmietende des AMG GT53.

Es gab nichts, aber auch wirklich gar nichts, was ich an diesem Auto hätte verändern wollen. Von der ersten Minute an war ich verliebt in das Auto. Und das sage ich, zu 100% ehrlich gemeint aus voller Überzeugung. Das war und ist, der bisher beeindruckendste Mercedes den ich je gefahren bin. Eine Sache gab es doch, die mich etwas traurig machte, aber die verrate ich euch erst am Ende des Blogpost.

Shootingtime in Mailand

Vorab noch zu erwähnen, es war auch der bisher schwierigste Job für Mercedes. Denn in italienischen Großstädten ist es nicht gerade einfach Locations zu finden und vor allem nicht zu shooten. Aber, ich habe das Beste draus gemacht und bin mit meinen Bildern mehr als zufrieden.

Am Hotel angekommen hieß es erst mal schauen, ob Maximus überhaupt in die Garage reinpasst, bzw. runter kommt. Denn in Italien fährt man wohl eher kleine Stadtflitzer, Bahn oder mit der Vespa. Es ging nur ,wenn ich die Einfahrt wirklich sehr schräg anfuhr und Maximus so etwas mehr Bodenfreiheit verschaffte… Aber dafür wurde ich mit einem atemberaubenden Klangerlebnis entschädigt. In so ner alten Tiefgarage konnte er gut zeigen, was er so kann: Römpömpel 🙂

Am ersten Tag wollte ich so viel schaffen wie es nur ging, und dank meiner guten Planung zu Hause, konnte es auch direkt losgehen. Einige Spots waren gut zu erreichen, andere waren es leider nicht…

Die moderne Architektur in Mailand stand ganz weit oben auf meiner Liste, in Kombination mit Maximus. Locations gab es dafür auch genügend, allerdings fiel mir dann recht schnell auf, dass es nirgend, wirklich so gut wie nirgends die Möglichkeit bestand, Maximus so zu platzieren, ohne, entweder die Straße zu blockieren, ein anderes Fahrzeug mit im Bild zu haben, oder ohne das italienische Temperament herauszufordern…

Somit begann der Kampf um die Suche nach den perfekten Locations und dem richtigen Blickwinkel, zur passenden Uhrzeit und dem einen genau richtigen Moment. Ihr merkt, easy… Nicht!

City Life Milano

Diese Gebäude, ich war sprachlos als ich sie das erste Mal sah. Die Kombination aus Eleganz, moderne, futuristischer Linienführung und den Materialien, ich war schwer beeindruckt. Und nach ca. 5 Runden um die Gebäude, hatte ich auch einen geeigneten Platz ausgemacht, an dem ich mit Maximus beginnen wollte.

Nachdem die ersten Bilder im Kasten waren, fühlte ich mich schon deutlich besser. Denn dieses Gefühl im Hinterkopf zu haben, was man alles abliefern muss, bzw. was der Kunde erwartet, und man sucht und sucht und findet nichts geeignetes… das ist kein schönes Gefühl! Daher war es toll einen Anfang gemacht zu haben und Freunde ich kann euch sagen, nach diesen ersten Bildern lief es deutlich besser. Die „Blockade“ war weg, und meine vorher gesuchten Spots wurden nacheinander abgearbeitet.

Trotzdem war es wirklich nicht einfach meine Liste abzuarbeiten, denn in Zeiten von Terror und Vollidioten hatte die Stadt natürlich Maßnahmen ergriffen, um besondere Plätze, Gebäude und andere Dinge vor genau diesen beiden zu schützen. Somit waren fast überall große Steinblöcke, Poller oder Straßensperren aufgestellt und das Fotografieren wurde mir wirklich nicht leicht gemacht.. Aber aus allem Schlechten, kann man mit etwas Phantasie und Kreativität was Positives machen!

Bosco Verticale

Diese beeindruckenden Hochhäuser waren komplett mit Pflanzen begrünt und es war traumhaft sie in echt zu sehen. Auf Bildern wirken sie zwar schon ziemlich genial, aber vor Ort in real life, genial! Und wenn ihr bei dem zweiten Bild mal genau hinschaut, dann könnt ihr solch eine Barriere aus Beton erkennen. Ich hätte gerne einen tieferen Blickwinkel gehabt, wie im Bild davor, aber was nicht geht, geht nicht, und so entstanden eben diese 2 Bilder. Achja, und natürlich war es dort nicht so leer wie es auf dem Bild aussieht!

Die Menschen die dort hinter Maximus langspaziert sind, Bilder machten oder einfach nur rumsaßen wurden alle von mir rausretuschiert. Das habe ich übrigens bei fast allen Bildern gemacht, nur das ihr Bescheid wisst. Denn wenn Mailand eins ist, dann voll, voll mit Menschen.

Symmetrie & Linien nutzen

Ich fuhr an so vielen Türen, Torbögen und schmalen Gassen vorbei und dachte mir irgendwann: Mensch, da mal genau mittag davor parken, das könnte doch was aussehen. Ich hatte Recht! Es sah gut aus! Eine Sache hatte ich allerdings nicht ganz durchdacht!? Was fällt euch bei dem zweiten Bild auf? Ganz schön eng so links und rechts von Maximus oder? Wie kam ich wohl aus dem Auto raus? Korrekt: gar nicht! 🙂 Die Tür ging nicht auf, gerade mal 5 cm und auch wenn ich recht schlank bin, so nun doch nicht.

Zum Glück hatte ich für diesen Job aber einen Assistenten dabei, der mir dann helfen konnte. Nicht nur dafür waren 2 Personen besser als 1. Auch bei den fahrenden Bildern die ich unbedingt machen wollte, wäre es ganz alleine ziemlich schwierig geworden! Und auch trotz 2 Personen, einem genauen Plan wo man dieses Bewegtbilder machen wollte, war es wieder mal alles andere als einfach. Denn erstens musste man eine Straße finden, die gut Lichtdurchflutet war, die Häuser mussten italienisch aussehen, fair versprühen und ganz wichtig, es durfte nicht viel Verkehr sein! Ihr merkt, alles andere als leicht.

Aber nach einigen Runden im inneren Stadtkern fanden wir ein paar geeignete Punkte an denen wir es dann versuchten.

Ich war mehr als happy, als die Bilder im Kasten waren, denn Maximus erhielt eine ganze menge Aufmerksamkeit. Und so dauerte es nicht lange, und nach etwa 5 Minuten standen Schaulustige am Rand und beobachteten uns, wie wir die fahrenden Bilder machten. Ich habe gar nichts gegen Zuschauer, aber unbewusst lenkt es doch ab und macht einen nervös. Vor allem wenn es die Polizei ist…

Aber auch hier hatte es etwas Gutes. Denn das Parken in Mailand war das chaotischste was ich je erlebt habe. Wenn man einen Parkplatz findet, dann kann man sich so was von glücklich schätzen. Wir wussten das am ersten Abend nicht zu schätzen… was uns aber am Tag danach sehr schnell bewusst wurde. Denn man durfte nicht einfach da parken, wo eine Parklücke war. Nein! Es gab verschiedene Markierungsfarben am Boden. Gelb, blau, grün und weiß. Tja, nur was bedeutete was? Gut, dass die Polizei da war. Denn wenn es einer wissen sollte, dann ja wo sie.

Also fragte ich auf Englisch was diese Markierungen auf sich hatten. Außer einer italienischen Antwort und ein paar seltsamen Blicken kam bei unserem „Gespräch“ nichts heraus. General waren die Polizisten verwirrt, da Maximus ein italienisches Nummernschild hatte und da dann 2 deutsche drin saßen, die kein bis nur ganz wenig Italienisch sprachen oder verstehen.

Eine „einfache“ Politesse, die Knötchen am schreiben war, konnte mir dann mit einem sehr gebrochenen Englisch erklären, was es mit diesem „Parksystem“ auf sich hatte. Ab dem Zeitpunkt wussten wir, wir mussten aufpassen wie ein Schießhund wenn es ums Parken ging!

Italienisches Flair

Diese Aufnahmen waren mit die größte Herausforderung für mich. Aber am Ende haben sie sich auch am meisten gelohnt. Man sieht die Bilder, und weiss ohne jegliche Hilfe, dass es eine italienische Stadt sein muss in der der Mercedes-Benz AMG GT53 unterwegs war, oder etwa nicht?

Monza – ein Gefühl

Ich wollte 1x in meinem Leben unbedingt nach Monza. Zur historischen Rennstrecke Italiens. Es bot sich einfach an, und von Mailand aus war es auch gerade mal eine knappe 3/4 Stunde Fahrtzeit. Dort angekommen war ich allerdings etwas enttäuscht. Ich hatte mir die Strecke und das drumherum in meinem Kopf viel pompöser vorgestellt. Prunkvoller, mehr Fahnen, mehr Ferrari, mehr von allem. Es war definitiv toll dort gewesen zu sein, aber ein zweites Mal müsste ich dort jetzt nicht unbedingt hinreisen.

Details. Ich war so von der Stadt fasziniert und meiner Aufgabe, Maximus in Mailand ins rechte Licht zu rücken, dass ich zum ersten Mal so gut wie keine Detailaufnahmen machte. So etwas kommt eigentlich fast nie vor, aber das drum herum war einfach viel interessanter. Trotzdem habe ich natürlich ein paar Bilder gemacht, und die Keramik Bremsen waren auch mit eins der Highlights von Maximus. Die Bremsleistung, Wahnsinn! Also wenn ich jemals das Geld für solch ein Upgrade aufbringen können sollte, dann würde ich es direkt tun! Nur wird es wohl nie dazu kommen. Ihr könnte ja mal googeln was so etwas kostet.

Zu Hause in Deutschland war ich noch in Gedanken bei Maximus und hatte auch dessen Bremseigenschaften gespeichert… und das war gar nicht gut. Denn die ersten paar Meter waren wirklich erschreckend. Als ob ich vorher noch nie mit Charles gefahren wäre.. Bremsen einmal bitte neu erlernen.

Was soll ich noch großartig erzählen? Ich habe noch so Vieles, was ich euch berichten könnte… Aber das würde heute den Rahmen sprengen. Deshalb mache ich es so, ich beende den Blogpost hier, und mache noch mal einen separaten mit ein paar Bilder aus Mailand, ohne Maximus. Was haltet ihr davon? Ich habe nämlich einige Bilder, die ich euch einfach zeigen müsste.

Die Reise/der Job war für 2019 das erste große Highlight und ich werde die ganzen Eindrücke so schnell nicht vergessen. Denn was ich dort alles erlebt habe, dass ist einfach zu viel um es hier in einen kleinen Beitrag zu packen. Ich liebe Italien, ich liebe Autos, aber eins, was ich persönlich niemals machen würde: mit solch einem Auto in eine Stadt wie Mailand fahren! Natürlich kann man jetzt sagen, ja ich bin ein guter Autofahrer und da passiert schon nichts. Mag sein! Aber die Italiener haben so ihre eigenen Regeln und ich war so was von froh, als ich Maximus unbeschadet beim Händler abgab.

Maximus fehlt mir, kein Witz. Der Klang den er in der Tiefgarage machte, die Blicke die er auf sich zog, die Power die er unter der Haube hatte, einfach alles an ihm.

Erinnert ihr euch an einen Satz ganz oben am Anfang meines Posts? Er lautete: Eine Sache gab es doch, die mich etwas traurig machte, aber die verrate ich euch erst am Ende des Blogpost.

AMG Power – wofür?

Maximus ist/war ein Mercedes-Benz AMG GT53. D.h. er hatte einen 3,0-Liter-R6 Motor mit 520 Nm Drehmoment und einer Leistung von 435 PS. Das klingt schon auf dem Papier schwer beeindruckend und auch nach jeder Menge Spass. Die hätte man in Mailand auch gehabt, wenn es dort Straßen gegeben hätte, auf denen man das Potential von Maximus hätte ausschöpfen können. Ob ihr es glaubt oder nicht, meine Höchstgeschwindigkeit betrug sage und schreibe 95 km/h. Denn schneller konnte man in und um Mailand nicht fahren ohne Probleme mit dem Gesetzt zu bekommen. Und das steht bei mir immer ganz oben auf der Liste. Alles was erlaubt ist, ist ok. Alles andere nicht!

ABER: Einen AMG mit über 400PS unterm Hintern zu haben, und dann nicht schneller als 100 km/h fahren zu können? Ich bin immer noch irritiert und kann es kaum fassen… Maximus, komm mich doch bitte mal in Deutschland besuchen und wir drehen eine Runde auf der Autobahn. Meine Adresse hast du ja! 😉

Ich hoffe, euch hat mein kleiner Einblick in meiner Arbeit gefallen. Wenn ihr noch Fragen haben solltet, schreibt mir gerne! Heute geht es für mich auf nach Rüsselsheim für einen dort ansässigen Automobilhersteller. Also, habt noch nen tollen Tag und bis zum nächsten PostDonnerstag!

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